Narrebloos Prinz Max

die familiäre Dorffasnacht aus Feudenheim

Ein fester Termin im Feudenheimer Fasnachtskalender sind die inzwischen weit über die Stadtteilgrenzen hinaus bekannten Närrischen Sitzungen der Narrebloos Prinz Max. „Dreimal volles Haus“ meldet seit vielen Jahren die Feudenheimer Kulturhalle am Wochenende vor Fasnacht – der traditionelle Termin, wenn wieder leidenschaftliche generationenübergreifende Fasnacht gefeiert wird.

Die Anfänge der Narrebloos waren indes natürlich überschaubarer: 1953 veranstaltete die katholische Pfarrgemeinde St. Peter und Paul die erste Närrische Sitzung im Gemeindehaus Prinz Max. Durch die Unterbringung von Kriegsflüchtlingen gab es ein fünfjähriges Gastspiel im Gasthaus „zum Goldenen Stern“, ehe man wieder in den Prinz Max zurückkehren konnte. Die anfänglichen Sitzungsprogramme waren hauptsächlich das Werk von Hermann Sander, Heinrich Rüschen und Robert Hensle, die unter starkem persönlichem Einsatz die Programmpunkte aus allen Schichten der Pfarrgemeinde zusammentrugen. Einen Elferrat im heutigen Sinne gab es bis 1970 noch nicht.

Kurt Sander und Gerhard Hitter machten es sich 1970 zur Aufgabe, die auf wenigen Schultern lagernde Verantwortung für die Veranstaltungen auf einen größeren Kreis von Mitwirkenden auszudehnen. Die beiden bewiesen einen glänzenden Weitblick, in dem sie schon rechtzeitig an die Zukunft gedacht haben und „die jüngere Generation“ aus den Reihen der Aktiven für den nun entstandenen Elferrat im heutigen Sinne rekrutiert haben. Der Erfolg gab ihnen recht, war jedoch gleichzeitig eine Last. So waren im Jahre 1983 bereits sechs Sitzungen (!) im Prinz Max nötig, um der großen Anzahl an Kartenwünschen gerecht zu werden. Vor allem dem heutigen Ehrenpräsident Gerhard Hitter war es zu verdanken, dass der überfällige Umzug in die Kulturhalle entgegen zunächst zahlreicher Vorbehalte 1984 vollzogen wurde.

An den Grundprinzipien wurde auch in der neuen Sitzungsheimat festgehalten: den jüngeren eine Chance geben und so die generationenübergreifende Fasnacht lebendig zu halten. 1996 gab es den Generationenwechsel auch im Präsidentenamt: nach rund 30 Jahren übergab Gerhard Hitter sein närrisches Zepter an Thomas Frank, der mit seinem Vize Rolf Banschbach (ab 1997) die Entwicklung der Narrebloos nun maßgeblich vorantrieb. Anfänglich ja „bloß ä Bloos“, wurde die Narrebloos aus vielerlei Gründen 2008 ein gemeinnütziger eingetragener Verein. Doch auch die „Narrebloos Prinz Max e.V.“ bleibt natürlich der Pfarrgemeinde St. Peter und Paul weiterhin eng verbunden.

Weiterhin werden mit Ausnahme des Gastauftrittes der Gowe-Garde aus Wallstadt alle Programmpunkte von eigenen Kräften gestemmt. Die „After-Sitzungsparty“ mit DJ im Anschluss an die Närrischen Sitzungen freitags und samstags ist längst mehr als nur ein Geheimtipp.

Im November 2014 schieden Thomas Frank und Rolf Banschbach nach 17-jähriger Vorstandsarbeit auf eigenen Wunsch aus ihren Ämtern aus. Frank Rösch, der als Kassenwart die Umwandlung zum eingetragenen, gemeinnützigen Verein maßgeblich voranbrachte, blieb dem neuen Vorstand noch erhalten. Die Arbeit des Duos Frank/Banschbach wurde fortan auf sechs Schultern verteilt: Ingo Bauer (Präsident), Michael Dreher (Vizepräsident) und Michael Freund (3. Vorsitzender) bilden nun zusammen mit dem Kassenwart den neuen Vorstand. Im Herbst 2020 löste Philip Keller seinen Vorgänger Frank Rösch als Kassenwart ab.